For The Planet

There is a feeling in the world, the pulse of eternal knowledge.

When you sense the oneness, you are with us.

We brought life to Earth.

You can`t see us, but we flourish all around you ...

Everywhere, in everything, and even inside you ...

in darkness, and in the light.

We are the oldest, and youngest.

We are the largest, and smallest.

We are the wisdom of a billion years.

We are creation.

We are resurrection.

We are condemnation and regeneration.

*

Es gibt ein Fühlen in der Welt, den Puls des ewigen Wissens.

Wenn du das Einssein spürst, bist du bei uns.

Wir brachten das Leben auf die Erde.

Du kannst uns nicht sehen, aber wir blühen um dich herum....

Überall, in allem, und sogar in dir....

in der Dunkelheit und im Licht.

Wir sind die Ältesten und Jüngsten.

Wir sind die Größten und Kleinsten.

Wir sind die Weisheit von Milliarden Jahren.

Wir sind die Schöpfung.

Wir sind die Auferstehung.

Wir verurteilen und erneuern.

 

Foto und Gedicht aus Fantastic Fungi

Fantastic Fungi

Foto aus Fantastic Fungi

I believe that mushrooms are like our older planetary brothers and sisters. As a species we are very young, barely in puberty, and behaving accordingly. But when we approach these elders respectfully, they will talk to us, invite us into their world, and give us instructions. And mostly, what they seem to be saying is to take care of our environment and this planet.

*

Ich glaube, dass Pilze wie unsere älteren planetarischen Brüder und Schwestern sind. Als Spezies sind wir sehr jung, kaum in der Pubertät und verhalten uns entsprechend. Aber wenn wir uns diesen Ältesten respektvoll nähern, werden sie mit uns reden, uns in ihre Welt einladen und uns Anweisungen geben. Und was sie hauptsächlich zu sagen scheinen, ist, dass wir uns mehr um unsere Umwelt und diesen Planeten kümmern.

Vanja Palmers in Fantastic Fungi

Das weglose Land

Es gibt keine Landkarte, die dir den Weg zeigt von der Landkarte zum Land. Du kannst Landkarten studieren, mit Landkarten Wege suchen, neue, immer exaktere Landkarten zeichnen - ein unterhaltsames und faszinierendes Spiel, das dich aber kein Jota näher bringt zum Land. Denn du bist bereits das Land, auf dem du gehst, und wirst es immer sein - und deshalb findest du in Wahrheit auch nirgendwo einen Weg.

Ohne Liebe gibt es keine Trauer.

Meinem Freund Gordon Wheeler zufolge, einem Psychologen, erinnert uns die Trauer an die Tiefe unserer Liebe. Ohne Liebe gibt es keine Trauer. Wenn wir unsere Trauer spüren, so unangenehm und schmerzhaft wie sie auch sein mag, ist es tatsächlich eine Erinnerung an die Schönheit der Liebe, die wir verloren haben.

Douglas Abrams, Dalai Lama, Desmond Tutu Das Buch der Freude

To Fall In Love

I started to fall in love with life again on this strange planet called Earth. All of life, the joy and the sorrow too, the boredom and the confusion, the disappointment and the doubt and the longing and the loneliness. All was sacred now. All was beloved and fascinating to me, like it had been when I was very young. I no longer wanted to be free from my feelings, I wanted to feel them all, experience them all, taste them all. I was no longer afraid of my thoughts, I wanted to think up entire universes, create entire galaxies of imagination. I was an artist again, as I had been when I was very young, in love with all of creation, seeing life through new eyes, eyes full of innocence and wonder. I was a vast ocean of Consciousness, learning to love all of the waves of thought, feeling, sensation…

I wanted to be broken and whole at the same time. I wanted the positive and the negative of existence too. I wanted the bliss but also the heartache. I wanted the expansion but I also wanted the contraction. I wanted the “up” but I also wanted the “down” of life. I wanted desire and lack of desire. I wanted feeling and I wanted to feel the absence of feeling too. I was hungry for all polarities of being. The yin and the yang. The comedy and the tragedy. The agony and the ecstasy. The storm and the sunshine. The flaws and the imperfections and the unbearable perfection of it all; I wanted all of myself, the mess and the miracle, the dirt and the stars. I wanted wholeness. Yes, not happiness but wholeness, a gift far greater than the mind’s limited notion of happiness.

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Ich begann mich wieder in das Leben auf diesem seltsamen Planeten namens Erde zu verlieben. Das volle Leben, die Freude und auch die Trauer, die Langeweile und die Verwirrung, die Enttäuschung und der Zweifel und die Sehnsucht und die Einsamkeit. Alles war jetzt heilig. Alles wurde geliebt und faszinierend für mich, so wie es war, als ich noch sehr jung war. Ich wollte nicht mehr frei von meinen Gefühlen sein, ich wollte sie alle spüren, sie alle erleben, sie alle schmecken. Ich hatte keine Angst mehr vor meinen Gedanken, ich wollte ganze Universen erfinden, ganze Galaxien der Phantasie erschaffen. Ich war wieder ein Künstler, wie ich es war, als ich noch sehr jung war, verliebt in die ganze Schöpfung, sah ich das Leben mit neuen Augen, Augen voller Unschuld und Wunder. Ich war ein riesiger Ozean des Bewusstseins, der lernte, all die Wellen des Denkens, Fühlens und Empfindens zu lieben.....

Ich wollte gebrochen und gleichzeitig ganz sein. Ich wollte auch das Positive und das Negative der Existenz. Ich wollte die Glückseligkeit, aber auch den Herzschmerz. Ich wollte die Erweiterung, aber ich wollte auch die Kontraktion. Ich wollte das "auf", aber ich wollte auch das "down" des Lebens. Ich wollte Begehren und Mangel an Begehren. Ich wollte Gefühl und ich wollte auch die Abwesenheit von Gefühl spüren. Ich war hungrig nach allen Polaritäten des Seins. Das Yin und das Yang. Die Komödie und die Tragödie. Die Qualen und die Ekstase. Der Sturm und der Sonnenschein. Die Fehler und die Unvollkommenheiten und die unerträgliche Vollkommenheit von allem; ich wollte alles von mir, das Chaos und das Wunder, den Dreck und die Sterne. Ich wollte Ganzheit. Ja, nicht Glück, sondern Ganzheit, ein Geschenk, das unendlich größer ist als der begrenzte Begriff des Glücks im Kopf.

Jeff Foster The Joy of True Meditation

Vor der Flutwelle

Vor der Flutwelle, Gouache auf Papier, 2019

I have found a great compassion for humanity by meeting my own pain. I have found a great compassion for others by first finding compassion for myself.

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Ich habe ein großes Mitgefühl für die Menschheit gefunden, indem ich meinem eigenen Schmerz begegnet bin. Ich habe ein großes Mitgefühl für andere gefunden, indem ich zuerst Mitgefühl für mich selbst gefunden habe.

Jeff Foster The Joy of True Meditation

Der verrückte König

Beziehungen sind normalerweise kein Meditationsobjekt. Daher gibt es Meditationsformen, die durch besondere Versprechen erweitert werden; zum Beispiel verspricht der Meditierende in dem berühmten Boddhisattva-Gelübde, daß er auch nach der Erleuchtung auf der Erde bleiben wird, zum Wohle aller Menschen.
Es gibt eine schöne Geschichte, die ein solches Versprechen anschaulich darstellt. Ein indischer König träumte einst, daß sein Volk durch einen giftigen Regen verrückt werden würde. Er warnte das Volk vor der Katastrophe, aber es war umsonst. Als der Regen kam, trank jeder davon und wurde verrückt, wie es der Traum vorhergesagt hatte. Was tat nun der König? Auch er trank von dem Wasser, damit er bei seinem Volk bleiben konnte, und auch er wurde verrückt.
Diese Geschichte von dem mutigen König ist ein Bild für diejenigen, die diese Welt verlassen wollen, die der Wahnsinn dieser Welt depressiv und müde gemacht hat und die den Sinn des Lebens nicht mehr sehen können. Die Geschichte enthält aber noch eine subtilere Botschaft. Der König war nicht nur mutig, er war auch einseitig. Als König mag er erleuchtet gewesen sein, aber als gewöhnlicher Mensch war er es nicht. Deshalb mußte er in das alltägliche, gewöhnliche Leben zurückgehen, um auch hier Erleuchtung zu erlangen. Er mußte die Erleuchtung aufgeben, um ganz bewußt erfahren zu können, wie verrückt er werden würde, wenn er Alltagsproblemen begegnete, wie Geldverdienen, Sorgen um die Kinder, Einkaufen in überfüllten Geschäften und Ertragen von Freude und Spannungen in seinen Beziehungen.
Der Entschluß des Königs, das Gift zu trinken, ist der Entschluß, in Samsara, den Strudel dieser Welt einzutreten. Es ist erschreckend, aber auch wichtig zu erkennen, daß die Erleuchtung den König nicht von seiner Verrücktheit in der Welt befreit. Wahre Erleuchtung heißt, diese Welt zu betreten und genauso verrückt zu werden wie wir alle! Viele spirituelle Führer können uns bei unseren weltlichen Problemen nicht helfen, weil sie ihre eigene weltliche Verrücktheit nicht aus-reichend durchlebt haben. Alle Achtung also vor dem indischen König!
Entweder bleibst du also freiwillig hier, um den anderen zu helfen, oder du wirst unfreiwillig dazu gezwungen werden. Die Welt macht dich vielleicht depressiv, und du würdest am liebsten deinen Körper und diesen Planeten verlassen. Du willst auch nicht die Verrücktheit dieser Erde in dich aufnehmen. Aber die meisten von uns haben keine Wahl: wir müssen dies alles durchmachen. Wir müssen alle diese Luft einatmen und den sauren Regen trinken, und wir müssen alle in der Spannung zwischen Krieg und Frieden leben.
Don Juan Matus, Carlo Castanedas Lehrer, würde sagen, daß die Welt für den an seiner Selbstwerdung arbeitenden spirituellen Krieger vollkommen in Ordnung ist, so wie sie ist. Eine wirklichkeitsnahe Erleuchtung unserer Zeit ist eine politische Aktivität, sie hat eine Beziehung zur unmittelbaren und zur ferneren Umgebung.

*

Relationship is not normally an object of meditation. Thus, many meditation procedures are supplemented with special oaths such as the famous Bodhisattva vow which ensures that after achieving enlightenment the meditator remains on the human plane for the benefit of other people. According to Buddhist tradition, the initiate pledges that he will not go into samadhi but will stay here for others and help them until they too can leave with him in the direction of freedom.
There is a beautiful story exemplifying this pledge. A wise and enlightened Indian king once dreamed that his people would be poisoned and driven mad by evil rains. He warned his people about the coming catastrophe, but to no avail. When the rains came, everyone drank and went crazy, as predicted in his dream. So what did he do? He drank the water as well in order to be with them, and he went crazy too.
This story about the courageous king is a metaphor for those who want to leave this world, who have become depressed and tired of its madness and cannot see the purpose of living any longer. There is, however, a subtler message to the story. This king was not simply courageous; he was also one-sided. He may have been enlightened as long as he was a king, but not as an ordinary man. He therefore had to go back to ordinary, everyday life to become enlightened there as well.
For the king to leave enlightenment he needed consciously to experience how crazy he became when he encountered everyday problems such as earning money, caring for the kids, shopping in a crowded store, and staying in the joy and tension of relationships.
The king's decision to drink the poison is the decision to enter samsara, the whirlpool of this world. It is frightening and important to realize that the king's enlightenment does not free him from worldly insanity. Real enlightenment means entering this world and becoming as crazy as the rest of us! Many spiritual leaders cannot help us with worldly problems because they have not sufficiently experienced their own worldly madness. Hurrah for the Indian king!
Either you voluntarily take the vow of the Bodhisattva and remain here to help others, or else you will be forced despite yourself to become a Bodhisattva. The world may depress you, you may want to leave your body and this planet, you may not want to drink the insanity of this earth, but most of us have no choice; we have to do these things. We all have to breathe the air and drink the acid rain. We all have to live in the tension of war.
Don Juan would say that the world is just perfect for the spiritual warrior interested in becoming himself. A realistic enlightenment today is a political activity; it entails a relationship with both the immediate and the distant environment.

Arnold Mindell Working on Yourself Alone/Traumkörper und Meditation

«Träume sind Prozesse, die sich zu verwirklichen versuchen.» A. Mindell

Das Paradigma, dem ich folge, wenn ich mit Träumen oder Körperproblemen arbeite, ist, daß ich nicht weiß, was «Traum» oder «Körper» bedeutet. Wenn mir also jemand einen Traum erzählt, denke ich mir, daß das Wort «Traum» ein allgemeiner Begriff ist, der nicht mehr bedeutet als ledig­lich die Erfahrung eines Menschen, der schläft. So höre, sehe und fühle ich nach, um herauszufinden, was dieser individu­elle Mensch vor mir mit diesem Wort «Traum» meint.

Ich beschränke meine Theorien auf ein Mindestmaß. So den­ke ich nicht, daß der Traum eine Kompensation ist, obwohl das meistens zutrifft; noch, daß er ein Prozeß ist, der sich ereignen will, obwohl es meistens stimmt; auch nicht, daß er das Sexuelle verdrängt, obwohl viele Träume das tun; noch daß er etwas ist, das im Hier und Jetzt geschehen will, ob­wohl viele Träume das sind; noch daß er die königliche Straße zum Unbewußten ist, weil auch der Körper königlich ist; noch daß man dazu assoziieren sollte, obwohl es für viele Menschen gut wäre; noch daß er spielerisch dargestellt wer­den sollte, obwohl viele Menschen das ganz spontan tun; noch daß er eine Botschaft von einer anderen Welt enthält, obwohl sich bei vielen Träumen zeigt, daß es tatsächlich so ist.

Ich befasse mich nicht mit den Träumen. Ich befasse mich mit den träumenden Prozessen. So bleibe ich dabei, keine Traum­theorie zu haben. Die Methode, die sich als die aufregendste, nützlichste und praktischste in der alltäglichen Arbeit ge­zeigt hat, ist, dem Unbekannten nachzugehen. Das positivste Feedback meiner Klienten erhalte ich, wenn ich die Worte «Traum», «Körper», «Schmerz», «Problem» oder irgend ei­nen anderen Begriff, den ich nicht ganz verstehe, vergesse und den genauen Prozeß suche, der sich hier vor mir ereignet. Auf diese Weise arbeite ich mit einem Prozeßparadigma und nicht mit einem vorgegebenen Traumkonzept, weil solch ein Konzept normalerweise vom Körper, vom lebendigen, mo­mentanen Unbewußten, wegführt.

Arnold Mindell Traumkörper und Meditation

Disziplin, Liebe und Erleuchtung

Die großen Weltreligionen Buddhismus und Christentum sagen, daß Bewußtwerden mit Schmerzen beginnt. Das Christentum sagt, daß wir leiden, weil wir unseren Trieben folgen. Der Buddhismus sagt, das Leben sei Leiden und Schmerz. Obwohl heute viele Menschen ohne bestimmten Grund eine Psychotherapie beginnen, gibt es keinen Weg, der Tatsache des Schmerzes auszuweichen. Wachstum und Einsicht beginnen meistens mit Unzufriedenheit, Unglücklichsein und Schmerz. Man könnte denken, daß Schmerz allein ein ausreichender Grund zur Veränderung sei.
Früher setzte ich einfach voraus, daß die Menschen sich schon ändern würden, wenn es erforderlich sei. Aber nach vielen Jahren therapeutischer Arbeit machte ich eine beunruhigende Entdeckung, die mein Vertrauen in die Menschen erschütterte. Ich entdeckte, daß Schmerz nicht ausreicht, um die Menschen zur Wandlung zu bewegen; allein sein Vorhandensein oder seine Abwesenheit ist nicht genug, um die Menschen zu ändern. Da ist etwas anderes, ein seltsames, nicht vorhersagbares Element, das erforderlich ist, bevor die Menschen ihre Probleme bearbeiten und ihr Leben ändern können. Dieses Element ist eine Mischung aus Disziplin, Liebe und Erleuchtung.

A. Mindell Traumkörper und Meditation

Eine menschliche Möglichkeit

Das Problem besteht darin, dass religiöse Spinner auf der ganzen Welt alles, was am menschlichen Wesen schön ist, ins Jenseits exportiert haben. Spricht man von Liebe, so reden sie von göttlicher Liebe. Spricht man von Glück, reden sie von göttlichem Glück. Spricht man von Frieden, reden sie vom göttlichen Frieden. Wir haben vergessen, dass es sich bei alledem um menschliche Eigenschaften handelt. Der Mensch ist absolut fähig zu Freude, Liebe und Frieden. Wieso sollte man das dann alles in den Himmel exportieren?

In erster Linie spricht man so viel von Gott und vom Himmel, weil die Menschen nicht erkannt haben, wie großartig es ist, menschlich zu sein. Dabei ist es offensichtlich, dass die Quelle des Lebens selbst in uns pulsiert. Die Quelle unseres individuellen Lebens ist zugleich die jedes anderen Lebens und die Quelle der gesamten Schöpfung. Diese Dimension der Intelligenz oder des Bewusstseins existiert in uns allen. Daher liegt die Befreiung jedes Menschen darin, Zugang zu dieser unvergänglichen Dimension zu finden.

In jedem Moment des Lebens innerlich Freude und Frieden zu empfinden und fähig zu sein, das Leben jenseits seiner physischen Einschränkungen wahrzunehmen – das ist nichts Übermenschliches. Es ist eine menschliche Möglichkeit.

Im Yoga geht es deshalb nicht darum, uns über das Menschsein zu erheben, sondern darum, zu erkennen, dass es erhebend genug ist, Mensch zu sein.

Sadhguru Die Weisheit eines Yogi

Das Brüllen des Tigers

A man was having a bad day. While he was walking along the road, a tiger appeared out of nowhere and chased him to the edge of a cliff. He jumped but caught a little vine as he was falling. Looking down he saw a bottomless abyss below him. Looking up he saw the drooling tiger waiting over his head! Our poor man looked in front of him and saw a mouse chewing away at the root of the vine he was holding! Right next to that vine, he also saw a wonderful strawberry and said, "Oh, how beautiful!"

I love this story. The man in the story is very detached from the "parts" view of reality, and from the disaster threatening his little self. Even though death threatens his little self from above, below, even though there is nothing to hold onto, he notices the strawberry in front of him. Instead of marginalizing that little strawberry, he sentiently experiences it and goes into a state of bliss, despite the fact that his consensus reality situation appeared bleak. He detaches from everyday reality, from the outcome or future of the little self, by focusing instead on the unfolding of moment, the Dreaming of that strawberry!

From a consensus reality viewpoint, you might think he was crazy. But for the man hanging onto the vine that is being chewed away, the fate of his little self is not important. His security lies in Dreaming, the unfolding of what catches his attention. Enlightenment is his awareness of the dreaming strawberry as well as the tiger above him and death below. But from the consensus viewpoint, this story is not a sign of enlightenment but of utter madness!

In any case, if our man was sentient to begin with, he might have sensed the tiger coming at him before it got there. In that case, he would have noticed some weird indescribable feeling, become lucid about his own tendency to roar and be angry, and realized his own powerful nature. He would have unfolded that sentient roar and embraced the entire field, including his little self, his fear of death, the angry tiger and the strawberry of immortality.

Therefore, even before the tiger started to chase him, before the tiger had a chance to move, the man would have growled like a tiger. In this case, both he and the real tiger might have seen each other but would not have been interested in looking at each other again. In any case, the man in the original story chased by a tiger tried to follow his sentient experience, and he did so once at the cliff edge even though you and I might have hoped he would have done so earlier.

Lucidity is probably what the ancient Chinese sage Chuang Tsu meant when he said in the fourth century B.C., "If one is true to one's self and follows its teaching, who need be without a teacher?"',

Chuang Tsu's viewpoint is that everyone has a true teacher, the sentient field, the Tao that cannot be verbalized. In fact, if you think about it, you and I have the same amazing teacher as everyone else. In a way, there is one guru, the primal, sentient force of Dreaming, which has a thousand faces. We are all students of the same teacher, and in a way, are different faces of the same student.

Chuang Tsu teaches that following one's true Self is the greatest teacher. It is best to know this teacher. What else could help if a tiger is about to chase you?

*

Ein Mann hatte einen schlechten Tag. Während er die Straße entlang ging, erschien ein Tiger aus dem Nichts und jagte ihn an den Rand einer Klippe. Er sprang, fing aber eine kleine Liane, als er fiel. Als er nach unten blickte, sah er einen bodenlosen Abgrund unter sich. Als er aufblickte, sah er den sabbernden Tiger über seinem Kopf warten! Unser armer Mann blickte vor sich und sah eine Maus, die an der Wurzel der Liane, die er hielt, kaute! Direkt neben dieser Liane entdeckte er eine prachtvolle Erdbeere und sagte: "Oh, wie schön!"

Ich liebe diese Geschichte. Der Mann in der Geschichte ist sehr distanziert von der "teilweisen" Sicht der Realität und von der Katastrophe, die sein Kleines Ich bedroht. Auch wenn der Tod sein Kleines Ich von oben, unten, bedroht, obwohl es nichts zum Festhalten gibt, bemerkt er die Erdbeere vor sich. Anstatt diese kleine Erdbeere zu marginalisieren, spürt er sie und geht in ihren Zustand hinein in einen Zustand der Glückseligkeit, obwohl seine Situation in der Alltags-Wirklichkeit schrecklich ist. Er löst sich von der alltäglichen Realität, von der Perspektive oder der Zukunft des Kleinen Ich, indem er sich stattdessen auf die Entfaltung des Augenblicks konzentriert, auf das Träumen dieser Erdbeere!

Aus der Sicht der Konsens-Realität könnte man denken, dass er verrückt ist. Aber für den Mann, der an der Liane hängt, die weggekaut wird, ist das Schicksal seines Kleinen Ich nicht wichtig. Sein Vertrauen liegt im Träumen, in der Entfaltung dessen, was seine Aufmerksamkeit erregt. Erleuchtung ist sein Gewahrsein der träumenden Erdbeere sowie des Tigers über ihm und des Todes darunter. Aber aus der Sicht des Alltags-Ich ist diese Geschichte kein Zeichen von Erleuchtung, sondern von völligem Wahnsinn!

Auf jeden Fall, wenn unser Mann von Anfang an in einem offenen Gewahrsein gewesen wäre, hätte er vielleicht gespürt, dass der Tiger auf ihn zukam, bevor er auftauchte. In diesem Fall hätte er ein seltsames, unbeschreibliches Spüren bemerkt, wäre klar über seine eigene Tendenz zum Brüllen und Wüten geworden und hätte seine eigene kraftvolle Natur erkannt. Er hätte dieses Gespürte entfaltet  in ein Gebrüll und damit das ganze Feld umarmt, einschließlich seines Kleinen Ich, seiner Angst vor dem Tod, des wütenden Tigers und der Erdbeere der Unsterblichkeit.

Deshalb, noch bevor der Tiger anfing, ihn zu jagen, bevor der Tiger die Chance gehabt hätte, sich zu bewegen, hätte der Mann wie ein Tiger geknurrt. In diesem Fall hätten sich sowohl er als auch der echte Tiger vielleicht gesehen, wären aber nicht daran interessiert gewesen, sich gegenseitig wiederzusehen. Auf jeden Fall versuchte der Mann in der ursprünglichen Geschichte, der von einem Tiger verfolgt wurde, seinem spürenden Erleben zu folgen, und er tat dies erst am Rande der Klippe, obwohl du und ich vielleicht gehofft hätten, dass er dies früher getan hätte.

Luzidität ist wahrscheinlich das, was der alte chinesische Weise Chuang Tsu meinte, als er im vierten Jahrhundert v. Chr. sagte: "Wenn man sich selbst treu ist und seiner Lehre folgt, wer muss dann ohne Lehrer sein?"

Chuang Tsu's Standpunkt ist, dass jeder einen wahren Lehrer hat: das Spürfeld, das Tao, das nicht genannt werden kann. Tatsächlich, wenn du darüber nachdenkst, haben du und ich den gleichen erstaunlichen Lehrer wie alle anderen. In gewisser Weise gibt es nur einen Guru, nämlich die ursprüngliche, spürende Kraft des Träumens, die tausend Gesichter hat. Wir sind alle Schüler desselben Lehrers, und in gewisser Weise sind es verschiedene Gesichter desselben Schülers.

Chuang Tsu lehrt, dass das Folgen dem wahren Selbst der größte Lehrer ist. Es ist am besten, diesen Lehrer zu kennen und ihm zu dienen. Was könnte sonst noch helfen, wenn ein Tiger im Begriff ist, dich zu jagen?

Arnold Mindell Dreaming While Awake