Die zwei Winter riechen, die in dem alten Laub stecken

Ein Philosoph der frühen Aufklärung, Gottfried Wilhelm Leibniz, hat diesen Zustand in seiner Monadologie schön beschrieben: Wir sind im Wald stets an der Peripherie der Empfindung, wir sind Opfer der kleinen Perzeptionen. Und nehmen so nur in minimalem Maße das wahr, was ein Waldtier im Moment erlebt. Ein Fuchs hört, wenn sich in anderthalb Kilometern Entfernung zwei Feldmäuse um einen Sonnenblumensamen zanken, und er riecht detailliert die zwei Winter, die in dem alten Laub stecken, das vielleicht so alt ist wie er selbst. Und das, während ich auf meinen Waldwegen stets in einem Status des Je ne sais quoi spaziere, in fröhlicher tumber Aufgeregtheit.

Katrin Schumacher Füchse - Ein Portrait

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