Es kam der Tag

Es kam der Tag, an dem die Angst, auf immer in der engen Knospe gefangen zu sein, schmerzlicher wurde, als die Angst vor dem Erblühen.

Anaïs Nin

Ich bin da – ich – bin – da – ich bin das Leben

Dann mag einem dieses oder jenes Detail aus dieser oder jener Geschichte von der inneren Größe eines Menschen einfallen – wie etwa die Geschichte vom Sterben einer jungen Frau im Konzentrationslager, deren Zeuge ich war. Die Geschichte ist schlicht – es gibt da nicht viel zu erzählen – und trotzdem wird sie wie erfunden klingen, so dichterisch erscheint sie mir:
Diese junge Frau wußte, daß sie in den nächsten Tagen werde sterben müssen. Als ich mit ihr sprach, war sie trotzdem heiter. »Ich bin meinem Schicksal dankbar dafür, daß es mich so hart getroffen hat«, sagte sie zu mir wörtlich; »denn in meinem früheren, bürgerlichen Leben war ich zu verwöhnt und mit meinen geistigen Ambitionen war es mir wohl nicht ganz ernst.« In ihren letzten Tagen war sie ganz verinnerlicht. »Dieser Baum da ist der einzige Freund in meinen Einsamkeiten«, meinte sie und wies durchs Fenster der Baracke. Draußen stand ein Kastanienbaum gerade in Blüte, und wenn man sich zur Pritsche der Kranken hinabneigte, konnte man, durch das kleine Fenster der Revierbaracke, eben noch einen grünenden Zweig mit zwei Blütenkerzen wahrnehmen. »Mit diesem Baum spreche ich öfters«, sagt sie dann. Da werde ich stutzig und weiß nicht, wie ich ihre Worte zu deuten habe. Sollte sie delirant sein und zeitweise halluzinieren? Darum frage ich neugierig, ob der Baum ihr vielleicht auch antworte – ja? – und was er ihr da sage. Darauf gibt sie mir zur Antwort: »Er hat mir gesagt: Ich bin da – ich – bin – da – ich bin das Leben, das ewige Leben...«

Viktor E. Frankl ...trotzdem Ja sagen zum Leben

 

This Is Paradise.

Nothing that manifests has any meaning at all. Whatever we think is what we do. However, we aren`t really doing anything, since consciousness does everything through us. Whatever we think we`re doing will never lead anywhere because there`s nowhere to go. We aren`t in a linear story that`s progressing toward a better condition. Right now we`re in paradise; this is paradise. We`re motivated to do things because they attract us, because we hope they`ll improve us, and because we wish to help others, but such actions are totally without meaning. On the other hand, your body/mind can`t do anything about doing or not doing it. If that`s what`s going to happen, it will go to happen.
Each of us has a unique invitation to awaken. When your "me" totally drops away, you can still go doing, what is your job, but with a completely different perception. Some people`s lives change outwardly, but for the most, they go on as they did before, exept that they have a tremendous sort of freedom. You no longer have an investment in trying to help others because there aren`t others to help. You enjoy and feel intimate with whatever arises. Give up the idea that you must do something to prove your worthiness as a good therapist, parent, or spouse. Such efforts stem from the mind trying to discover meaning where, in fact, there is none.

*

Nichts, was sich manifestiert, hat irgendeine Bedeutung. Was immer wir denken, ist das, was wir tun. Aber eigentlich tun wir nichts, denn das Bewusstsein tut alles durch uns. Was immer wir denken, dass wir tun, wird nie zu etwas führen, weil wir nirgendwo hingehen können. Wir sind nicht in einer linearen Geschichte, die sich zu einem besseren Zustand entwickelt. In diesem Augenblick sind wir im Paradies, das ist das Paradies. Wir sind motiviert, Dinge zu tun, weil sie uns anziehen, weil wir hoffen, dass sie uns verbessern und weil wir anderen helfen wollen, aber solche Handlungen sind völlig sinnlos. Auf der anderen Seite kann dein Körper/Geist nichts dagegen tun oder nicht tun. Wenn das passiert, wird es passieren.
Jeder von uns hat eine einzigartige Einladung zum Aufwachen. Wenn dein "Ich" wegfällt, kannst du immer noch tun, was dein Job ist, aber mit einer ganz anderen Wahrnehmung. Das Leben mancher Menschen verändert sich dann äußerlich, aber für die meisten geht es so weiter wie bisher, mit der Ausnahme, dass sie eine enorme Freiheit fühlen. Sie legen keine Investition mehr in den Versuch, anderen zu helfen, weil es keine anderen gibt. Sie genießen und fühlen sich vertraut mit dem, was auftaucht. Gib die Idee auf, dass du etwas tun musst, um deinen Wert als guter Therapeut, Elternteil oder Ehepartner zu beweisen. Solche Bemühungen kommen vom Verstand, der versucht, dort Bedeutung zu entdecken, wo es in Wahrheit gar keine gibt.

Tony Parsons Invitation to Awaken

Ich bin ein Mensch

ICH BIN EIN MENSCH

Ich bin ein Mensch
der es liebt
den Raben zuzuschauen
wie sie in Regenpfützen spielen
der mit Hunden ruhelos
durch dunkle Wälder irrt
und über wildblumige Wiesen
von der Sehnsucht getrieben
mit den Wölfen zu leben

Ich bin ein Mensch
der sich sieht
auf der Erde liegen
wenn die Raben kommen
um mir die Augen auszuhacken
von Hunden begleitet
die mein altes Fleisch
von den Lenden reissen
bis die Wölfe sie verjagen
um mein Blut zu trinken

Ich bin ein Mensch
der sich anschaut
nachdem die Raben
ihm die Augen genommen
die Hunde das zähe Fleisch
seiner Lenden verschlungen
und die Wölfe sein volles Herz
ausgetrunken

Ein Mensch
der es liebt
den Kinderstimmen zu lauschen
nach dem ersten Schnee
wie sie durch den Winterabend klingen
und mit den Schneeflocken spielen

My Guru Is This Moment.

My guru is this moment. 
My lineage is this moment. 
My spiritual path is this moment. 
And my home is this moment.

Jeff Foster

Mein Guru ist dieser Augenblick. Meine Abstammung ist dieser Augenblick. Mein spiritueller Weg ist dieser Augenblick. Und mein Zuhause ist dieser Augenblick.

Wenn das Herz beim Anblick

Wenn das Herz beim Anblick des Leides aller Lebewesen so von Mitgefühl überwältigt ist, dass dir die Haare zu Berge stehen und die Tränen unwillkürlich über deine Wangen fließen, dann befindest du dich im natürlichen Zustand. Und wenn du beim Anblick der Schön­heit aller Lebewesen so von Hingabe und Liebe überwältigt bist, dass dir die Haare zu Berge stehen und die Tränen unwillkürlich über die Wangen fließen, dann befindest du dich im natürlichen Zustand.

Urgyen Tulku Rimpoche, aus: Arjuna Klares Sehen

Gespenster sind Fetzen und Bruchstücke anderer Welten

Gespenster sind Fetzen und Bruchstücke anderer Welten, ihr äußerster Saum. Ein gesunder Mensch hat keinen Anlaß, sie zu sehen, weil ein gesunder Mensch ein im höchsten Maße irdischer Mensch ist und folglich nur das irdische Leben leben soll, um der Vollständigkeit und der Ordnung willen. Aber sobald er erkrankt, sobald die normalen irdischen Abläufe im Organismus gestört sind, zeigt sich sogleich die Möglichkeit einer anderen Welt, und je kränker er wird, desto häufiger sind die Berührungen mit der anderen Welt, so daß er sterbend einfach in jene andere Welt hinübergeht.

F.M.Dostojewski Verbrechen und Strafe

Im Augenblick ist alles enthalten

Wann immer du dich in Überlegungen, Befürchtungen, Problemen oder Ängsten verhedderst, dann erinnere dich bitte an den Augenblick. Im Augenblick ist alles enthalten, was du im Augenblick benötigst. Du brauchst nichts weiter zu tun, als dich voller Vertrauen auf ihn einzulassen und sehr aufmerksam zu sein für das, was er dir bringt, was er dir sagen will. Er sagt es dir durch eine Eingebung, einen Wunsch, einen Impuls, der aus deinem eigenen Innern aufsteigt; oder durch den Mund deines Nachbarn, der dich vielleicht durch eine völlig belanglose Äusserung auf etwas Wichtiges aufmerksam macht; oder durch einen Satz in einem Fernsehfilm oder in einer Zeitung; oder durch den Ruf eines Vogels; oder durch einen Windstoss; oder durch den Geschmack der Erbse, die du gerade isst. Was auch immer es ist, wir empfehlen dir: Ziehe dich immer wieder in den gegenwärtigen Augenblick zurück und widme ihm so viel Aufmerksamkeit, wie du nur irgend kannst. Alle Probleme, Sorgen und Befürchtungen zerfallen zu Staub vor der Lebendigkeit, Weisheit und Macht des Augenblicks. Was du suchst liegt weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, noch in einer höheren Dimension, noch in tieferen Schichten, noch in einem anderen Kontinent, noch auf einem anderen Planeten, noch im Jenseits; es liegt im Augenblick. Wenn du dies einmal begriffen hast, gibt es nichts mehr zu begreifen.

Safi Nidiaye

Denn wie man sich bettet

Meine Herren, meine Mutter prägte
Auf mich einst ein schlimmes Wort:
Ich würde enden im Schauhaus
Oder an einem noch schlimmern Ort.
Ja, so ein Wort, das ist leicht gesagt,
Aber ich sage euch: Daraus wird nichts!
Das könnt ihr nicht machen mit mir!
Was aus mir noch wird, das werdet ihr schon sehen!
Ein Mensch ist kein Tier!

Denn wie man sich bettet, so liegt man
Es deckt einen da keiner zu
Und wenn einer tritt, dann bin ich es
Und wird einer getreten, dann bist’s du.

Meine Herren, mein Freund, der sagte
Mir damals ins Gesicht:
"Das Größte auf Erden ist Liebe"
Und "An morgen denkt man da nicht."
Ja, Liebe, das ist leicht gesagt:
Aber wenn man täglich älter wird
Da wird nicht nach Liebe gefragt
Da muß man seine kurze Zeit benützen
Ein Mensch ist kein Tier!

Denn wie man sich bettet, so liegt man
Es deckt einen da keiner zu
Und wenn einer tritt, dann bin ich es
Und wird einer getreten, dann bist’s du.

Bertold Brecht

 

Alles ist gut.

Alles ist gut. Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, dass er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort im selben Augenblick.

F. Dostojewski in Dämonen

Bitte nenne mich bei meinen wahren Namen

Sage nicht, daß ich morgen fortgehe -
denn ich komme doch heute gerade erst an.

Betrachte es ganz tief: Jede Sekunde komme ich an –
sei es als Knospe an einem Frühlingszweig
oder als winziger Vogel mit noch zarten Flügeln,
der im neuen Nest erst singen lernt;
ich komme als Raupe im Herzen der Blume
oder als ein Juwel, verborgen im Stein.

Ich komme stets gerade erst an, um zu lachen und zu weinen,
mich zu fürchten und zu hoffen.
Der Schlag meines Herzens ist Geburt und Tod
von allem, was lebt.

Ich bin die Eintagsfliege, die an der Wasseroberfläche
des Flusses schlüpft.
Und ich bin auch der Vogel,
der herabstürzt, um sie zu schnappen.

Ich bin der Frosch, der vergnüglich
im klaren Wasser eines Teiches schwimmt.
Und ich bin die Ringelnatter, die in der Stille
den Frosch verspeist.

Ich bin das Kind aus Uganda, nur Haut und Knochen,
mit Beinchen so dünn wie Bambusstöcke;
und ich bin der Waffenhändler,
der todbringende Waffen
nach Uganda verkauft.

Ich bin das zwölfjährige Mädchen,
Flüchtling in einem kleinen Boot,
das von Piraten vergewaltigt wurde
und nur noch den Tod im Ozean sucht;
und ich bin auch der Pirat -
mein Herz ist noch nicht fähig, zu erkennen und zu lieben.

Ich bin ein Mitglied des Politbüros
mit reichlich Macht in meinen Händen;
und ich bin der Mann, der seine »Blutschuld«
an sein Volk zu zahlen hat
und langsam in einem Arbeitslager stirbt.

Meine Freude ist wie der Frühling, so warm,
daß sie Blumen auf der ganzen Erde erblühen läßt.
Mein Schmerz ist wie ein Tränenstrom, so mächtig,
daß er alle vier Meere auffüllt.

Bitte nenne mich bei meinen wahren Namen,
damit ich all mein Weinen und Lachen
zugleich hören kann,
damit ich sehe,
daß meine Freude und mein Schmerz eins sind.

Bitte nenne mich bei meinen wahren Namen,
damit ich erwache,
damit das Tor meines Herzens
von nun an offensteht –
das Tor des Mitgefühls.

Nach dem Vietnamkrieg schrieben viele Menschen an uns in Plum Village. Wir erhielten jede Woche Hunderte von Briefen aus den Flüchtlingslagern in Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand und den Philippinen, jede Woche Hunderte. Es war sehr schmerzhaft, sie zu lesen, aber wir mussten in Kontakt bleiben. Wir versuchten unser Bestes, um zu helfen, aber das Leid war enorm, und manchmal waren wir entmutigt. Es heißt, dass die Hälfte der Bootsflüchtlinge aus Vietnam im Meer starb und nur die Hälfte an den Küsten Südostasiens ankam.
Es gibt viele junge Mädchen, Bootsflüchtlinge, die von Seepiraten vergewaltigt wurden. Obwohl die Vereinten Nationen und viele Länder versuchten, der thailändischen Regierung zu helfen, diese Art von Piraterie zu verhindern, fügten die Seepiraten den Flüchtlingen weiterhin viel Leid zu. Eines Tages erhielten wir einen Brief, in dem von einem jungen Mädchen auf einem kleinen Boot berichtet wurde, das von einem thailändischen Piraten vergewaltigt worden war.
Sie war erst zwölf Jahre alt und sprang ins Meer, wo sie sich ertränkte.
Wenn man von so etwas erfährt, wird man wütend auf den Piraten. Man stellt sich natürlich auf die Seite des Mädchens. Wenn du tiefer schaust, wirst du es anders sehen. Wenn du dich auf die Seite des kleinen Mädchens stellst, dann ist es einfach. Du musst nur eine Waffe nehmen und den Piraten erschießen. Aber das können wir nicht tun. In meiner Meditation habe ich gesehen, dass ich, wenn ich im Dorf des Piraten geboren und unter den gleichen Bedingungen wie er aufgewachsen wäre, jetzt der Pirat wäre. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich ein Pirat werden würde. Ich kann mich nicht so einfach verurteilen. In meiner Meditation habe ich gesehen, dass viele Babys am Golf von Siam geboren werden, Hunderte jeden Tag, und wenn wir Erzieher, Sozialarbeiter, Politiker und andere nichts gegen die Situation unternehmen, werden in fünfundzwanzig Jahren einige von ihnen Seepiraten werden. Das ist sicher. Wenn Sie oder ich heute in diesen Fischerdörfern geboren würden, könnten wir in fünfundzwanzig Jahren zu Seepiraten werden. Wenn du eine Waffe nimmst und den Piraten erschießt, erschießt du uns alle, denn wir alle sind bis zu einem gewissen Grad für diesen Zustand verantwortlich.
Nach langem Nachdenken habe ich dieses Gedicht geschrieben. Darin geht es um drei Personen: das zwölfjährige Mädchen, den Piraten und mich. Können wir uns gegenseitig anschauen und uns im anderen wiedererkennen? Der Titel des Gedichts lautet "Please Call Me by My True Names", weil ich so viele Namen habe. Wenn ich einen dieser Namen höre, muss ich "Ja" sagen.

Thich Nhat Hanh

After the Vietnam War, many people wrote to us in Plum Village. We received hundreds of letters each week from the refugee camps in Singapore, Malaysia, Indonesia, Thailand, and the Philippines, hundreds each week. It was very painful to read them, but we had to be in contact. We tried our best to help, but the suffering was enormous, and sometimes we were discouraged. It is said that half the boat people fleeing Vietnam died in the ocean; only half arrived at the shores of Southeast Asia.
There are many young girls, boat people, who were raped by sea pirates. Even though the United Nations and many countries tried to help the government of Thailand prevent that kind of piracy, sea pirates continued to inflict much suffering on the refugees. One day, we received a letter telling us about a young girl on a small boat who was raped by a Thai pirate.
She was only twelve, and she jumped into the ocean and drowned herself.
When you first learn of something like that, you get angry at the pirate. You naturally take the side of the girl. As you look more deeply you will see it differently. If you take the side of the little girl, then it is easy. You only have to take a gun and shoot the pirate. But we can't do that. In my meditation, I saw that if I had been born in the village of the pirate and raised in the same conditions as he was, I would now be the pirate. There is a great likelihood that I would become a pirate. I can't condemn myself so easily. In my meditation, I saw that many babies are born along the Gulf of Siam, hundreds every day, and if we educators, social workers, politicians, and others do not do something about the situation, in twenty-five years a number of them will become sea pirates. That is certain. If you or I were born today in those fishing villages, we might become sea pirates in twenty-five years. If you take a gun and shoot the pirate, you shoot all of us, because all of us are to some extent responsible for this state of affairs.
After a long meditation, I wrote this poem. In it, there are three people: the twelve-year-old girl, the pirate, and me. Can we look at each other and recognize ourselves in each other? The title of the poem is "Please Call Me by My True Names," because I have so many names. When I hear one of these names, I have to say, "Yes."

Please Call Me by My True Names

Do not say that I'll depart tomorrow—
even today I am still arriving.

Look deeply: every second I am arriving
to be a bud on a Spring branch,
to be a tiny bird, with still-fragile wings,
learning to sing in my new nest,
to be a caterpillar in the heart of a flower,
to be a jewel hiding itself in a stone.

I still arrive, in order to laugh and to cry,
to fear and to hope,
the rhythm of my heart is the birth and death
of all that are alive.

I am the mayfly metamorphosing
on the surface of the river,
and I am the bird which, when Spring comes,
arrives in time to eat the mayfly.

I am the frog swimming happily
in the clear water of a pond,
and I am the grass-snake
that silently feeds itself on the frog.

I am the child in Uganda, all skin and bones,
my legs as thin as bamboo sticks.
And I am the arms merchant,
selling deadly weapons to Uganda.

I am the twelve-year-old girl,
refugee on a small boat,
who throws herself into the ocean
after being raped by a sea pirate.
And I am the pirate,
my heart not yet capable
of seeing and loving.

I am a member of the politburo,
with plenty of power in my hands.
And I am the man who has to pay his
"debt of blood" to my people
dying slowly in a forced labor camp.

My joy is like Spring, so warm
it makes flowers bloom all over the Earth.
My pain is like a river of tears,
so vast it fills the four oceans.

Please call me by my true names,
so I can hear all my cries and laughter at once,
so I can see that my joy and pain are one.

Please call me by my true names,
so I can wake up
and so the door of my heart can be left open,
the door of compassion.